„Boah, das kann ich einfach nicht. Immer wieder schweifen meine Gedanken ab und ich denke an das bevorstehende Abendessen oder an Dinge, die ich morgen noch dringend erledigen muss.“
Das waren Dianas Worte, nachdem sie mir erzählt hat, dass sie sich aus der Bücherei eine CD mit Übungen zum Autogenen Training ausgeliehen hatte.
„Entspannung ist einfach nichts für mich!“. Kennst Du das auch?
Vor diesem Problem stehen viele Frauen, wenn sie mit dem Entspannungstraining beginnen. Abschweifende Gedanken, plötzliches Grübeln, Gedankenkreisen… und das, während du eigentlich entspannen solltest. Kein Wunder, dass man da nach ein paar Versuchen keine Lust mehr drauf hat.
Ihr müsst wissen, dass ich schon seit circa 5 Jahren als Kursleiterin und psychologische Beraterin im Bereich Entspannungstraining arbeite. Eigentlich ist es keine Arbeit, sondern eine Passion, aber davon an anderer Stelle.
In meinen Kursen für Kinder geht es allgemein gesagt um das Thema Entspannung. Wir probieren gemeinsam verschiedene Entspannungsmethoden aus und schauen, was uns davon am besten gefällt. Wir reden, basteln und malen zu verschiedenen Themen wie Stress, Schule und Freunde. Meine Mission ist es, den Kids zu zeigen, dass es ganz viele verschieden Möglichkeiten gibt, mit Stress umzugehen.
Aber kommen wir doch nochmal auf Diana zurück:
Wer und vor allem WO ist Diana?
Diana habe ich anfangs nur aus e-Mails gekannt. Ich bekam eine kurze Anfrage von ihr, ob denn noch ein Platz in meinem Entspannungskurs für Kinder frei sei, der bald startete. Falls ja, dann möchte sie gerne ihren Sohn Fynn für diesen Kurs anmelden. Sie hatte Glück, ein Platz war noch frei.
Also besuchte Fynn regelmäßig meinen Kurs. Diana hingegen sah ich nur sehr selten. Entweder fuhr sie ihn mit dem Auto vor die Tür des Familienzentrums, kam aber nie mit rein, sondern düste direkt weiter.
„Die Mama muss noch meine Schwester abholen. Ich soll dir schöne Grüße bestellen.“
Oder seine Oma, die sich nach der Schule um Fynn kümmerte, brachte ihn vorbei. Nach der vierten Kursstunde durfte ich Diana dann persönlich kennenlernen.
„Hallo Sabine, ich habe gerade Urlaub, da dachte ich, ich komme mal rein. Allerdings haben wir auch nicht richtig viel Zeit und müssen schon wieder los. Fynn gefällt es richtig gut hier.“ und dann von mir weggewandt „Fynn, beeilst du dich bitte ein bisschen?“
Die gut gemeinten Ratschläge der Mutter
Diana war wirklich eine sehr nette und liebe Mama. Das merkte ich an Fynn, an ihrer Art, wie sie mit ihm sprach und auch daran, wie sie auf mich wirkte. Wirklich eine ganz liebe und nette, gut aussehende Powerfrau. Das bestätigte sich auch im Laufe des Kurses in Gesprächen mit Dianas Mama, Fynns Oma.
Sie machte sich ein bisschen Sorgen um Fynn und um Diana. Sie befürchtete, dass sich Dianas Stress und Unruhe, auf ihren Enkel überträgt. Sie habe schon festgestellt, dass Fynn sich nicht sehr lange konzentrieren kann. Das wäre ein echtes Problem bei den Hausaufgaben. Sie habe ja schon so oft zu Diana gesagt:
„DU brauchst mal eine Auszeit! Dein Stress überträgt sich auf dein Kind.“
Menschen, die mich kennen wissen, dass ich von diesen Sätzen nicht viel halte. Meistens wissen die Betroffenen schon selbst, dass weniger Stress ihnen gut t7un würde. Sie müssen und möchten sich nicht von allen Seiten gute Tipps sagen lassen, die sich auf ihr Leben sowieso nicht anwenden lassen.
Danke, wir wissen das selbst!
Gerade Mütter haben oft das Gefühl, dass sie mal „Raus“ müssten aus dem Hamsterrad. Sie wissen, dass es nicht gut ist, wenn sie von A nach B hetzen. Wenn sie ständig versuchen, allem und jedem gerecht zu werden – und dabei auch noch eine tolle Mama sein müssen, die dazu immer perfekt aussehen muss.
Wusstest du, dass sich die Anzahl erschöpfter Mütter laut Müttergenesungswerk in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat? Den ständigen Zeitdruck, beruflichen Stress und die Vereinbarkeit von Familie zählen hier, laut der Patientinnen zu den größten Herausforderungen im Alltag.
Diana war also nicht allein mit ihren Problemen. Hoffentlich wusste sie das auch. Es macht vieles leichter, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist.
Durch mehrere Umstände kam es dann dazu, dass ich Diana und Fynn in einem 1:1 Coaching in einen stressfreieren und entspannteren Alltag begleiten durfte.
Die achtsame Woche oder: Wie Fynn geholfen hat
Bei unserem ersten Treffen haben wir uns einfach locker unterhalten. Dass es zwischen uns passt, war uns eigentlich von Anfang an klar. Wir waren uns sympathisch und Fynn war mittlerweile in meinem Folgekurs angemeldet. Er hatte ein Faible für selbst erfundene Traumreisen und liebte alle Übungen zur aktiven Entspannung.
In diesem Gespräch fielen auch die eingangs geschriebenen Sätze. Es ging für mich in erster Linie also darum, Diana Wege zu zeigen, wie Entspannung einfach und auch in einem stressigen Alltag funktionieren kann.
Hier hatte ich einen tollen Helfer an meiner Seite: Fynn. Er kannte sich schon aus mit Entspannungstraining und so kam es, dass mir Fynn sehr gerne half, richtig tolle Entspannungsübungen für seine Mama zu finden.
Um Diana aber die Freude an den Entspannungsübungen wieder zu geben und um ihren Fokus auf sich selbst zu schärfen, haben wir mit der Achtsamkeit begonnen.
Achtsamkeitsübungen lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren. Sie helfen dabei, sich nur auf EINE Situation zu konzentrieren und bieten dadurch eine wertvolle Unterstützung bei Gedankenkreisen oder Grübeln.
Das Geheimnis ist, sich einer bestimmten Tätigkeit voll und ganz zu widmen und sich dabei zu fragen:
Was fühle ich?
Was sehe ich?
Was rieche ich?
Was höre ich?
Es geht also um die Wahrnehmung mit allen Sinnen. Gleichzeitig ist die Achtsamkeit ein phantastischer Einstieg in das Entspannungstraining. Körper und Geist werden schon einmal daran „gewöhnt“, sich zu fokussieren.
Fynn hatte hierfür schon ein paar gute Ideen, z. B. die Gummibärchen-Übung (gibt es in meinem kostenfreien eBook für dich). Außerdem sammelten wir noch Alltagsmomente, in denen Diana Achtsamkeit praktizieren konnte:
- Beim Schminken, beim Hände waschen, beim Kochen, auf der Autofahrt im Stau, beim Blick aus dem Fenster….
Und so entließ ich die beiden in ihre achtsame Woche.
Bei unserem nächsten Treffen erzählte mir Diana, dass sie ganz begeistert von der Achtsamkeit ist. Eben weil diese Art von Entspannung keinen Druck ausübt und ihr hilft, sich wieder zu fokussieren. Außerdem konnte sie schon die entspannende Wirkung von Achtsamkeit erleben. Und das alles in der ersten Woche.
Sie war also auf dem besten Weg, sich auch mal wieder an andere Entspannungsübungen heranzuwagen.
Und als beste Unterstützung hierfür hatte sie Fynn.
Noch lange nicht bereit
Allerdings war Diana noch lange nicht bereit, sich von dem alltäglichen Stress zu verabschieden und ihr Leben endlich gelassener und ruhiger zu leben. Aber zumindest war der erste Funke schonmal entfacht.
Na, hast du dich ein wenig in Diana wiedererkannt? Wie es mit ihr und Fynn weiterging und wie sie zum Schluss endlich einfach entspannen konnte und sich so ein besseres Lebensgefühl beschert hat, kannst du hier in Kürze lesen.
Ich halte dich über Diana und Fynn gerne auf dem Laufenden.
P.S.: Diana und Fynn repräsentieren als fiktive Figuren meine tägliche Arbeit. Ich halte mich aus Überzeugung und von Herzen an die Verschwiegenheit. Was wir vertraut besprechen bleibt natürlich unter uns. Meine Kundin und inzwischen Freundin hat mir ihre freundliche Genehmigung gegeben und mich sogar ermutigt, ihre Geschichte und die ihres Kindes mit veränderten Namen hier zu erzählen.
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